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Echt oder gespielt? – Warum so viele Frauen im Bett lügen

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Wenn Hingabe zur Performance wird – mein Weg zurück in echte tantrische Präsenz


Die Fassade der Entspanntheit

Ich wollte nicht länger so tun, als wäre ich entspannt, während mein Inneres angespannt war.

Ich sehnte mich danach, dass Sexualität sich gegenseitig anfühlt – nicht wie eine Performance, in der ich gleichzeitig die Atmosphäre spürte, meine Reaktionen kontrollierte und die Bedürfnisse des anderen absicherte. Ich wollte berührt werden und es wirklich fühlen. Ohne Analyse. Ohne Vorausdenken. Ohne Disziplin.


Die Müdigkeit im Körper

Irgendwann war ich müde.

Müde davon, die Stimmung herstellen zu müssen. Die Verbindung zu lenken. Meinen Körper im Griff zu halten und gleichzeitig das emotionale Gleichgewicht des Partners zu schützen.

Müde von diesem subtilen Rückzug in mich selbst – so fein, dass ich ihn kaum bemerkte. Müde von einer Daueranspannung unter der Haut, die ich mir jahrelang als „feminine Energie“ erklärt hatte, obwohl sie in Wahrheit eine Überlebensstrategie war.


Der Zwischenraum aus Offenheit und Misstrauen

Ich stand oft genau dort: äußerlich offen, innerlich misstrauisch.

Ich hatte Bücher gelesen, Retreats besucht, ekstatische Nächte erlebt. Doch tief darunter blieb immer diese Angst – dass echtes Loslassen zu viel sein könnte. Dass ich zu intensiv werde. Oder verschwinde. Oder beides.


Der Körper als Einladung – und die stille Überwachung

Ja, ich habe gelernt, meinen Körper als Einladung zu zeigen: weich, warm, empfangsbereit.

Doch selbst im Zustand äußerlicher Hingabe war da immer eine stille Kontrolle. Ein inneres Scannen, ob das, was geschieht, zu roh, zu langsam, zu emotional sein könnte. Eine innere Stimme, die fragte: „Was, wenn ich zu viel bin? Was, wenn er geht, wenn ich mich wirklich fallenlasse?“


Tantra beginnt im Nervensystem

Auch als ich die Sprache des Traumas verstand und meine Muster benennen konnte, hieß das noch lange nicht, dass mein Körper vertraute.

Tantra begann für mich erst dort, wo mein Nervensystem wirklich losließ. Wo mein Körper empfing, ohne sofort in Resonanz oder Anpassung zu gehen.


Was ich wirklich brauchte

Die Wahrheit ist: Ich brauchte nicht „mehr Zugang zu meiner Weichheit“.

Ich brauchte die Erlaubnis, mit dem Spielen aufzuhören. Mit dem sicheren Spiegeln. Mit der Inszenierung.

Ich musste nicht mutiger werden – sondern ehrlicher. Aufhören, mich von meiner eigenen Performance zu überzeugen. Und endlich fühlen, was unter dieser Rolle liegt.


Das Unbequeme darunter

Dort wartete nicht zuerst Ekstase, sondern Unbeholfenheit. Leere. Angst. Das Nichtwissen, wie man einfach empfängt, ohne etwas zurückzugeben. Das Nichtwissen, wie man wahrnimmt, ohne sofort zu senden.


Die tantrische Praxis

Genau das wurde meine Praxis:

Nicht schön, nicht sexy, nicht empowernd. Sondern roh. Langsam. Desorientierend.

Das Stoppen. Das Loslassen des Gebens.

Das Aushalten, wenn mein Körper nicht performte. Wenn ich berührt wurde und nichts zurückgab. Wenn ich nicht half, nicht lenkte, nicht formte.


Das war Verletzlichkeit pur. Nicht, um zu gefallen. Nicht, um Ekstase hervorzurufen. Sondern, um wahr zu sein.


Meine Hypervigilanz erkennen

Das, was man bei mir oft „Feinfühligkeit“ nannte, war in Wahrheit Hypervigilanz. Ein Nervensystem in ständiger Alarmbereitschaft, getarnt als Intuition und Verbindung.

Jahrelang habe ich Sicherheit simuliert und kalkulierte Berührung „Hingabe“ genannt. Ich war müde – nicht nur erschöpft, sondern müde bis in die Knochen.


Der Weg zurück – wie Demontage

Der tantrische Weg zurück fühlte sich nicht an wie Heilung.

Sondern wie Demontage.

Wie das Zusammenbrechen von Mustern, die mir Halt gegeben hatten.

Wie ein Weinen in einem Moment, der eigentlich lustvoll sein sollte.

Wie eine Orientierungslosigkeit mitten in einer Choreografie, die ich mein Leben lang perfekt getanzt hatte.


Wo Tantra wirklich beginnt

Und doch begann genau dort etwas.

Als mein Körper aufhörte zu lügen.

Als mein Nervensystem aufhörte, Verbindung zu simulieren.

Als mein Atem einfach fiel – ohne kontrolliert zu werden.


Es war nicht elegant. Nicht aufregend. Manchmal sogar langweilig. Aber es war echt.


Und erst da habe ich angefangen zu ahnen, wie Tantra sich wirklich anfühlt.


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